Nachwuchsranger auf Spurensuche

Text: Mirko Boysen

Foto: Benedikt Seidl

 

Mit seinem Junior- und Volunteer Ranger Programm bringt der Nationalpark Bayerischer Wald Kindern- und Jugendlichen ihre Heimat näher, klärt auf, bildet und begeistert Schüler aus der Nationalparkregion für die Natur vor Ort. Wir haben mit den Volunteer Rangern Daniel und Maxi und Senior Rangerin Alena über das Programm und den Nationalpark gesprochen.

 

Hi ihr drei! Könnt ihr uns erst einmal grundsätzlich sagen, was ihr vom Nationalpark haltet?

Maxi: Ich finde, der Nationalpark ist wunderschön und ein Stück aus einer Zeit, die wir wahrscheinlich nicht mehr haben werden.

Daniel: Der Nationalpark ist wichtig, da hier die Natur relativ ungestört ist von äußeren Einflüssen durch den Menschen. Und so gibt es wenigstens im Nationalpark noch eine gesunde Artenvielfalt, die hoffentlich auch bestehen bleibt, sodass auch noch die nächsten Generationen ein Stück unberührte Natur erleben können.

 

Na das sind doch schon mal Gründe genug, als Junior Ranger aktiv zu werden. Aber erzählt uns doch erstmal, wie man Junior Ranger wird.

Daniel: Der Nationalpark geht an Schulen, meist werden die fünften Klassen angesprochen. Es wird angeboten, dass man an einer 4-tägigen Ausflugseinführung teilnimmt. Da haben wir dann auch die Volunteer Ranger dabei, als Unterstützung für die Ranger. Nach diesen vier Tagen gibt es das Angebot, als Junior Ranger weiter mit dem Nationalpark verbunden zu bleiben.

 

Und was macht ein Senior Ranger in diesem Zusammenhang?

Alena: Wir sind vor allem am Anfang mit dabei und nehmen die Kinder in den Wald mit. Wir zeigen ein bisschen unsere Arbeit, zeigen ihnen ihre Heimat, gehen mit ihnen in die Berge und in unsere Informationshäuser. Wir machen auch viel Umweltbildung, spielen Spiele und bringen ihnen einfach ihre Heimat ein bisschen näher.

 

Fotos von: Mario Schmid, Steffen Kreiegr, Daniela Böchinger, Annette Nigl, Jan Greue, Gregor Wolf, Gert Krautbauer, Thomas Drexler, MNichaek Pscheidl

Ihr seid auch international unterwegs. Es gibt Treffen von Junior Rangern weltweit und ihr habt da teilweise auch schon dran teilgenommen.

Maxi: Ja, der Daniel hat damals in der Schweiz teilgenommen. Und letztes Jahr wären wir nach Norwegen gefahren, aber das ist wegen Corona ausgefallen. Aber wir haben zum Beispiel auch Partner in El Salvador und Botswana, mit denen machen wir auch viel Partnerarbeit.

Daniel: So waren wir jetzt schon in Ungarn, Polen, Schweiz, Tschechien. Wir kommen durch den Verein wirklich überall hin.

 

Und was sind für euch so die schönsten Tätigkeiten des Ranger-Daseins?

Daniel: Als Volunteer Ranger, wie wir beide, unterstützt man ja die Ranger bei der Arbeit, die sie mit den Junior Rangern machen. Und da finde ich’s eigentlich echt toll, wenn man mit den Junior Rangern Spiele spielt, sie durch die vier Tage bringt und mit denen in Kontakt bleibt.

Maxi: Also meine Lieblingserfahrungen waren die vielen Wanderungen mit Tier spezifischen Themen, die teilweise auch in der Nacht stattfanden, zum Beispiel die Fledermauswanderungen.

 

Eure Arbeit beinhaltet auch viel Aufklärung, wie die Leute mit der Natur umgehen sollen. Was wären denn die wichtigsten Dinge, auf die Leute achten sollten, wenn sie im Nationalpark unterwegs sind?

Maxi: Definitiv leise sein, Hunde immer anleinen und ihren Müll mitnehmen.

Daniel: Also ich bin von uns hier quasi der Auerhahnspezialist, sozusagen. Auf jeden Fall auf den Wegen bleiben, vor allem in der Balz-und Brutzeit, in denen der Auerhahn besonders gefährdet ist.

Alena: Daher gilt im Kerngebiet von 15. November bis 15. Juli ein striktes Wegegebot.

 

Zwischen Wanderparadies und Naturschutzgebiet ist der Nationalpark ist in euren Augen also eine wichtige Institution?

Daniel: Ja, der Nationalpark ist eine super Sache. Das erste, an das ich beim Nationalpark denke, ist das Wandern mit Freunden.

Maxi Der Nationalpark ist definitiv wichtig, damit zumindest noch ein paar CO2-Speicher erhalten bleiben. Gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschützt werden und, dass man Natur zum Abschalten und Entspannen hat.